13. Juni 2013: Einweihung des Instituts von Dhagpo Kagyu Ling

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Ab dem 13. Juni 2013 wurde das Institut von Dhagpo Kagyu Ling in Anwesenheit von mehreren tausend Menschen aus der ganzen Welt eingeweiht und damit einer der Wünsche des 16. Karmapa erfüllt, die authentische Lehre Buddhas so vielen Menschen wie möglich zugänglich zu machen.

„Wir wünschen uns, dass dieses neue Gebäude all jene empfangen kann, die ihr Wissen über die Funktionsweise des Geistes, des Körpers und der Welt vertiefen wollen, sei es durch die Belehrungen, das Studium von Texten oder durch intensive Forschung“, sagte der verstorbene Mipham Chökyi Lodrö, Seine Heiligkeit der 14. Shamarpa, in seiner Eröffnungsrede in Anwesenheit von Vertretern des Staates, der lokalen Behörden, der katholischen, der protestantischen und der orthodoxen Kirche sowie anderer buddhistischer Traditionen.

In der buddhistischen Philosophie gibt es wichtige Erkenntnisse, die unsere Unterscheidungsfähigkeit verbessern. Wenn wir stets in der Lage sind, diese Fähigkeit zu erweitern, dann kann sich nichts verschlechtern: Menschenrechte, Weltfrieden und sogar das ultimative Glück können aufgrund unserer Fähigkeit, die Dinge in der Welt angemessen zu bewerten, erreicht werden.

Diese Einweihung stellt einen wichtigen Schritt zur Integration des Buddhismus auf französischem Boden dar, geleitet von einem Geist der Offenheit, des Dialogs und des Miteinanders. Wie der stellvertretende Präfekt der Dordogne am Tag der Einweihung betonte:

Seit nunmehr 30 Jahren erfüllt das Zentrum Dhagpo Kagyu Ling in dieser harmonischen und schlichten Umgebung seine Bestimmung, wie sie ihm vom 16. Karmapa gegeben wurde. Nun bietet es zusammen mit dem Institut den Menschen im Westen einen einfachen Zugang zu den grundlegenden Texten, aber auch die Möglichkeit, buddhistische Gelehrte zu treffen und sich mit ihnen auszutauschen.” Der Bürgermeister von Saint-Léon-sur-Vézère feierte seinerseits das „savoir vivre ensemble” [wörtlich: “Wissen, wie man zusammen lebt”]‚ des Zentrums und “die Offenheit, die das buddhistische Denken in unsere lokale Kultur einbringt. Er wies darauf hin, dass die Einweihung dieses wunderschönen Gebäudes der Höhepunkt einer langen Arbeit und das Ergebnis eines konstruktiven Dialogs mit der Gemeinde gewesen sei.

In der Tat dauerte es fast 15 Jahre, bis die Voraussetzungen und Bedingungen für die Verwirklichung dieses Projekts geschaffen waren. Bereits Ende der 1980er Jahre sollte an der Côte de Jor ein Institut für höhere Studien in Tibetologie errichtet werden. Nicolas Henry, der am Aufbau der Infrastruktur in Dhagpo arbeitete, als er 1987 aus dem ersten Retreat kam, unterstützte Jigme Rinpoche bei der Planung dieses Projekts. Dieses erste Projekt wurde schließlich auf Eis gelegt, um mit der Aussicht auf eine bessere Einbettung in die natürliche Umgebung wieder aufgenommen zu werden. Das Gelände der Côte de Jor, das inzwischen unter Denkmalschutz gestellt wurde, durfte nicht mehr bebaut werden. Die Bemühungen konzentrierten sich in den 1990er Jahren wieder auf das Gelände von Dhagpo Kagyu Ling in Landrevie. Eine Baugenehmigung wurde erteilt und die Erdarbeiten durchgeführt. 1998 schritt die Planung des Projekts voran, eine Baugenehmigung wurde eingereicht und genehmigt. Aufgrund des heterogenen Bodens erwies sich der Bau des Fundaments als schwierig, doch die technischen Herausforderungen wurden gemeistert und das Fundament schließlich fertiggestellt.

Am 15. August 2002 wurde die Fundamentplatte des späteren Instituts von Thaye Dorje, Seiner Heiligkeit, dem 17. Gyalwa Karmapa, sowie dem 14. Shamarpa geweiht und der Grundstein gelegt. Der tibetische Architekturstil des Projekts stieß in der Region jedoch auf Ablehnung. Im Jahr 2006 beschloss Jigme Rinpoche, das Projekt zu pausieren. 2011 erklärte er in einer Rede während der Generalversammlung von Dhagpo Folgendes:

Wenn wir einen Ort bauen, an dem sich die Aktivität eines Karmapa entfalten soll, ist es wichtig, dass das Projekt von der lokalen Bevölkerung unterstützt und akzeptiert wird und dass die Gesamtentwicklung harmonisch ist, sonst ist es für niemanden gut und nichts kann sich wirklich entfalten.

Das Projekt wurde daraufhin unterbrochen, um es zu überarbeiten und besser an den Ort und die Bedürfnisse anzupassen. Eine mehrjährige Entwicklungszeit war erforderlich. Jigme Rinpoche betonte oft, dass neben dem Gebäude selbst vor allem das, was sich im Inneren entfaltet, wichtig und wertvoll sei.

Im Jahr 2010 bat Jigme Rinpoche Nicolas darum, als Vertreter des Bauherrn für den Bau des künftigen Instituts zu fungieren. François Coq, ein Architekt aus Sarlat, wurde beauftragt. Jigme Rinpoche berichtet weiter:

Wir haben den Entwurf geändert, indem wir mit einem lokalen Architekten an einem geeigneteren Konzept arbeiteten. Da wir uns in einem ausgewiesenen Schutzgebiet befinden, muss der Architekt der Bauwerke von Frankreich das Projekt genehmigen. Für ein Gebäude dieser Größe gibt es kein Modell im Stil des Perigord.

Der Architekt schlug ein Gebäude vor, das sich in die lokale Umgebung einfügt, mit zwei von Dhagpo geforderten unverzichtbaren Elementen: einem großen Gebetsraum und einer Bibliothek, die mit einem vor Sonneneinstrahlung geschützten Raum ausgestattet ist, um optimale Bedingungen für die Aufbewahrung zu bieten.

Die allerersten Skizzen konzentrierten sich auf das wellenförmige Dach, inspiriert von den geschwungenen Hügeln des Dorfes Chaban oberhalb von Dhagpo. Die Holzverkleidung erinnert an die Tabakschuppen im Perigord. Anschließend wurde das Projekt kollektiv entwickelt. Ein achtköpfiges Team aus Dhagpo traf sich regelmäßig mit dem Architekten. Dieses Team wurde gebildet, um über die zukünftigen Anforderungen der Gemeinschaft nachzudenken und diese zu definieren. So kam es, dass der Ort über seine Hauptfunktionen – Unterricht und Bibliothek – hinaus auch Räume für die tägliche Verwaltung von Dhagpo beherbergt: Büros, einen Studienraum, einen Besprechungsraum und ein Sekretariat. „Das trägt zum gemeinschaftlichen Zusammenhalt bei. Den Menschen zu ermöglichen, zusammenzuarbeiten, ist eine der Stärken dieses Gebäudes“, sagt Nicolas. Das Gebäude wurde innerhalb von zwei Jahren errichtet, ohne dass die Bauarbeiten unterbrochen werden mussten.

Diese kollektive Ausrichtung war auch in der Finanzierung des Projekts angelegt. Das bereits gesammelte Geld war für das Projekt reserviert worden. Für die Zukunft wollte Jigme Rinpoche keine Banken in Anspruch nehmen, aber jeder und jedem die Möglichkeit bieten, sich mit der Karmapa-Aktivität zu verbinden, indem man durch eine Spende oder ein individuelles Darlehen dazu beiträgt. Ein Team befasste sich mit dem Fundraising, geleitet von folgendem Motto: „Das Institut: ein Ort für alle, von allen gebaut“. Diese Herausforderung wurde gemeistert. Bei großen Veranstaltungen, wie dem Besuch des 17. Gyalwa Karmapa im Jahr 2012, wurde das Projekt vorgestellt. Praktizierende aus der ganzen Welt unterstützten es. Jede noch so kleine Spende stellte eine Verbindung zur segensreichen Tätigkeit der Bodhisattvas Karmapa und Shamarpa her. Das Institut, dessen Kosten (mit Außenanlagen) sich auf 4 Millionen Euro beliefen, wurde 2018 durch das Engagement von mehr als 4000 Menschen vollständig finanziert, und das ohne Bankkredite.

Die Einweihung fand vom 13. bis 16. Juni 2013 statt. Ursprünglich sollten sowohl Karmapa als auch Shamarpa anwesend sein und die Zeremonien gemeinsam leiten. Leider machte Mipham Rinpoches angeschlagene Gesundheit die Anwesenheit Karmapas an dessen Krankenbett erforderlich. Shamarpa und Lama Jigme Rinpoche, zusammen mit Lama Sherab Gyaltsen Rinpoche, Trinlay Rinpoche, Lama Teunzang, Lama Trehor und den von Karmapa entsandten Mönchen, leiteten das Programm dieser unvergesslichen Tage. Shamarpa gab Belehrungen zu einem grundlegenden Text für Praktizierende der Karma-Kagyü-Linie, Die Mahamudra Wunschgebete, vom 3. Karmapa Rangjung Dorje. Er gab außerdem die Gyalwa Gyamtso-Ermächtigung an über 1600 Personen. Zusätzlich zu diesem segensreichen Programm gab es Podiumsdiskussionen und es wurde die Geschichte der Übertragungslinie der Ermächtigung von Gyalwa Gyamtso vorgestellt.

„Dieses Gebäude war sehr gut durchdacht und wurde vom damaligen Team ausgearbeitet – es spiegelt die Reife der Gemeinde zu einem bestimmten Zeitpunkt wider. Es wurde in zwei Jahren gebaut. Es gab keine Unterbrechungen des Baus aus finanziellen, technischen oder anderen Gründen. Alle Elemente waren beisammen: die Unternehmen, die Materialien, das Geld, die intellektuellen Kräfte zum Durchdenken und so kamen die Dinge ganz natürlich zustande”, sagt Nicolas. Er lobt die Tatsache, dass das Institut die Menschen in einem einzigen Gebäude zusammenbringt: Bibliothek, Lesesaal, Buchhaltung, Instandhaltung, Lernraum, Sekretariat. „An einem einzigen Ort kommen die Menschen zusammen, sehen sich und tauschen sich aus. Das trägt zum Zusammenhalt der Gemeinschaft bei. Den Menschen zu ermöglichen, gemeinsam zu arbeiten, ist eine der Stärken dieses Gebäudes. Und wenn alles an einem Ort vereint ist, spart man auch bei den Fertigungskosten.”

Zwölf Jahre später, während des Tschenresi-Studien- und Meditationskurses im Mai 2025, betonte Lama Jigme Rinpoche die Bestimmung des Instituts, Buddhas Lehren auf authentische Weise zu vermitteln und gemeinsam zu lernen:

Manche Menschen finden es sinnvoll, den buddhistischen Belehrungen zuzuhören, manche möchten ihren Beitrag leisten, indem sie Belehrungen wiederholen oder selbst geben. Diese Kombination ist Teil einer Ansammlung von Verdiensten, nämlich den Dharma hierher, in diese Region der Welt zu bringen. Das Institut entwickelt seine Qualitäten auf sehr einfache Weise, Jahr für Jahr, was zu einem wirklich wichtigen Ergebnis führt. Es entsteht eine Form der gegenseitigen Hilfe, die es ermöglicht, das Studium des Dharma und seine Praxis auf der Grundlage der Erfahrung zu verbinden; es ist eine Entwicklung, die auf natürliche Weise stattfindet.

Jigmé Rinpoché inauguration de l'Institut

Der Bau des zukünftigen Instituts

Einweihung des Instituts von Dhagpo Kagyu Ling

Diese Fotos stammen aus unseren Archiven oder wurden im Rahmen der Recherchen zum 50-jährigen Jubiläum von Dhagpo Kagyu Ling gesammelt. Wir konnten nicht alle Urheber identifizieren. Die Nutzung der Fotos dient ausschließlich Informationszwecken im Kontext der Feierlichkeiten zum 50-jährigen Jubiläum von Dhagpo Kagyu Ling. Ihre Verwendung ist auf diesen Anlass und unsere Website beschränkt und erfolgt nicht zu kommerziellen Zwecken.

Veranstaltung

Die Ankunft der Retreatler in Dhagpo Kagyu Ling sowie die Einweihung des Instituts werden am 13. Juni mit einem Praxistag in Dhagpo Kagyu Ling und einem anschließenden geselligen Imbiss gefeiert.

Diese Veranstaltung wird nur vor Ort stattfinden.

Tendrel 61 - Institut
Sud Ouest 2013
L'Express de Périgord 2013
L'Express de Périgord 2013

Les discours de l’inauguration

Künzik Shamar Rinpoché, Détenteur de la lignée karma kagyü du bouddhisme tibétain
Jean-Guy de Saint-Périer, Président de l’association Dhagpo Kagyu Ling
M. François Bruno, Maire de Saint-Léon-sur-Vézère
M. Jacques Cabanel, Représentant du Président du Conseil général
M. Baptiste Rolland, Sous-préfet de Dordogne

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50 Jahre im Laufe der Monate…